Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) Kanton Bern ist in den Bereichen Entlastung, Bildung, Integration und Gesundheitsversorgung tätig. So erhielten etwa im Bereich der Bildung letztes Jahr über 450 Teilnehmende das Zertifikat als Pflegehelfende SRK, über tausend Jugendliche nahmen an einem Konflikttraining oder einem Babysitting-Kurs teil. Sehr erfolgreich war auch das Programm zur Anerkennung ausländischer Diplome im Pflegebereich. Damit werden ausländische Pflegefachkräfte mit administrativer Hilfe und Sprachkursen bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt.

Begehrter Rotkreuz-Fahrdienst

Im Bereich der Entlastung fuhren die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer mehr als vier Millionen Kilometer und brachten rund 11'000 Menschen mit eingeschränkter Mobilität sicher ans Ziel. Während 14'000 Stunden wurden zudem Angehörige entlastet, die ältere oder kranke Menschen zu Hause betreuen. In den 11 Kollektivunterkünften und mehr als 400 Wohnungen betreute das SRK Kanton Bern im Auftrag des Kantons rund 4'400 Geflüchtete und half ihnen bei der Integration oder unterstützt sie bei einer Rückkehr.

Geringe Administrationskosten

Die Jahresrechnung schliesst bei einem Aufwand von rund CHF 124 Millionen mit einem leichten Minus von CHF 46'000 ab. Als Non-Profit-Organisation verwendet das SRK Kanton Bern fünf Prozent seines Gesamtaufwands für die Administrationskosten und drei Prozent für Werbung und Fundraising. Damit liegt die Organisation deutlich unter den geforderten Richtlinien der Zewo-Stiftung, welche das Gütesiegel für Spenden sammelnde Organisationen vergibt. Im Sinne der Transparenz ist die detaillierte Jahresrechnung auf der Website des SRK Kanton Bern einsehbar.

Rückgang der Freiwilligen-Tätigkeiten

Freiwilligkeit ist ein Rotkreuz-Grundsatz und das Fundament zahlreicher SRK-Dienstleistungen. Wie viele andere Organisationen verzeichnet auch das SRK Kanton Bern einen Rückgang der Anzahl Freiwilliger. Waren im Lockdown-Jahr 2020 noch 2'411 Personen für das SRK Kanton Bern freiwillig im Einsatz, war die Zahl letztes Jahr auf 1'814 gesunken (Stichtag 31.12.2023).

Viele Freiwillige, die während der Pandemie pausieren mussten, sind danach nicht mehr zurückgekehrt. Als weiterer Grund kommt ein verändertes Bedürfnis nach Art und Gestaltung der Freiwilligenarbeit hinzu. Die heutige Generation der 40- bis 65-Jährigen wünscht sich mehr Partizipation und mehr projektbezogene Freiwilligenarbeit anstelle von zeitlich klar strukturierten Einsätzen.

Deshalb erarbeitet das SRK Kanton Bern unter anderem neue Einsatzformen, welche Freiwillige, die vielleicht noch in Beruf und Familie eingebunden sind, besser wahrnehmen können. Zudem sollen Projekte entwickelt werden, in denen eine stärkere Selbstorganisation der Freiwilligen möglich ist. Und nicht zuletzt verstärkt das SRK Kanton Bern seine Informationsangebote, um auf die unterschiedlichen Freiwilligeneinsätze aufmerksam zu machen. Was sich nicht ändern wird ist, dass Freiwillige beim SRK Kanton Bern weiterhin persönlich begleitet und geschult werden.